Feh­lende Adres­sen nach dem Adress­im­port

Adressimport

Immer wie­der sind Anwen­der irri­tiert, dass beim Mailchimp Adress­im­port nicht alle Ein­träge über­nom­men wer­den. Die Ursa­chen sind meist recht sim­pel. Die häu­figs­ten Pro­bleme sind leicht zu beheben.Setzt man ein Mailchimp-Sys­tem neu auf, sind meist eine ganze Reihe von Bestands­adres­sen zu impor­tie­ren. Seien es Daten aus einer abge­lös­ten E‑Mail-Mar­ke­ting Lösung oder Kun­den­lis­ten – in der Regel müs­sen meh­rere tau­send Adres­sen impor­tiert wer­den. Übli­cher­weise nutzt man dafür den TXT oder CSV-Upload oder Kopieren/Einfügen aus Excel. Dabei ist es äus­serst sel­ten, dass alle Adres­sen kom­plett impor­tiert wer­den.

Ein­schrän­kun­gen für den Mailchimp Adress­im­port

Mailchimp ver­bie­tet den auto­ma­ti­schen Import von rol­len­ba­sier­ten Mail­adres­sen. Das sind Adres­sen wie z.B. webmaster@…, root@… oder service@… – also Adres­sen die kei­ner bestimm­ten Per­son son­dern einer Funk­tion zuge­ord­net sind.

Bis vor eini­ger Zeit gehörte auch info@… zu den ver­bo­te­nen Adres­sen. Diese Restrik­tion wurde jedoch still und heim­lich gelo­ckert. Info-Adres­sen kön­nen mitt­ler­weile pro­blem­los impor­tiert wer­den.

Übri­gens kön­nen auch rol­len­ba­sierte Adres­sen auf Mailchimp-Lis­ten ein­ge­tra­gen wer­den. Vor­aus­set­zung hier­für ist, dass sich der Benut­zer die­ser Adresse über ein regu­lä­res Mailchimp-For­mu­lar ein­trägt und den Dou­ble-Opt-In-Vor­gang durch­läuft.

Wei­tere Pro­bleme beim Adress­im­port

Neben den aktiv ver­bo­te­nen Adres­sen gibt es eine Reihe von typi­schen Fall­stri­cken, die immer wie­der pas­sie­ren. Der weit­aus häu­figste Fall sind feh­ler­hafte Adres­sen, die in einem fal­schen For­mat vor­lie­gen und somit nicht zustell­bar sind. Die „Klas­si­ker“ sind hier­bei Adres­sen mit einem Komma statt einem Punkt (Bei­spiel: michael.keukert@aixhibit,de) oder Adres­sen, in die irr­tüm­lich ein Leer­zei­chen gerutscht ist (Bei­spiel: michael.keukert @aixhibit.de).

Gerne wird auch die Top-Level Domain, also das letzte Stück der Mail­adresse, ver­ges­sen. Ins­be­son­dere bei den in Deutsch­land sehr weit ver­brei­te­ten T‑Online Adres­sen scheint das gerne zu pas­sie­ren. Eine Adresse wiemichael.keukert@t‑online kommt aber lei­der nicht an, solange das .de nicht am Ende steht.

Ein häu­fi­ger Anwen­dungs­fall ist auch das Über­tra­gen von Kun­den- oder Part­ner­adres­sen aus CRM-Sys­te­men in Mailchimp. Dabei stösst man dann gerne auf Ein­träge wie „michael.​keukert@​aixhibit.​de oder tobias.​kollewe@​aixhibit.​de„. Ein Mensch erkennt dabei pro­blem­los, dass es sich um zwei Mail­adres­sen von zwei Ansprech­part­ner han­delt. Mailchimp ist mit so etwas jedoch über­for­dert.

Dou­blet­ten und Abmel­dun­gen

Ein sehr häu­fi­ger Grund für Dis­kre­pan­zen zwi­schen der erwar­te­ten Zahl der Importe und der tat­säch­li­chen Zahl impor­tier­ter Adres­sen sind aber schlicht­weg Dou­blet­ten. In der zu impor­tie­ren Liste sind Michael Keu­kert und Tobias Kol­lewe zwei Ein­träge. Wenn bei­den aber die Mail­adresse info@​aixhibit.​de zuge­ord­net ist, dann wird diese Adresse auch nur ein­mal impor­tiert.

Exis­tiert die Mailchimp-Liste schon län­ger und wer­den „fri­sche“ Adres­sen hin­zu­ge­fügt, dann kann eine wei­tere Dis­kre­panz ent­ste­hen, wenn ein Abon­nent hin­zu­ge­fügt wer­den soll, der sich vor­her schon von die­ser Liste abge­mel­det hat. Die Adresse wird dann nicht neu impor­tiert.

Mailchimp Adress­im­port ana­ly­sie­ren

Erfreu­li­cher­weise sen­det Mailchimp nach jedem Adress­im­port einen umfang­rei­chen Report per E‑Mail. In die­sem Report is genau ver­zeich­net, wie viele Adres­sen impor­tiert wur­den und die Anzahl der nicht impor­tier­ten Adres­sen. Diese fin­den sich dann auch als Anhang an der Mail, so dass man bei­spiels­weise Feh­ler leicht kor­ri­gie­ren kann und nur die feh­ler­haf­ten Adres­sen erneut impor­tiert.

Zutim­mung zum E‑Mail-Ver­sand

Mailchimp weist aus­drück­lich dar­auf hin, dass Sie nur sol­che Adres­sen impor­tie­ren dür­fen, bei denen die ein­deu­tige Zustim­mung zum Mal­be­zug vor­liegt. Dies deckt sich mit der ste­hen­den Recht­spre­chung im B2C-Bereich in Deutsch­land.

Gerade bei Unter­neh­men, die erst­mals E‑Mail-Mar­ke­ting ein­set­zen, ist die Ver­lo­ckung groß, den gesam­ten Bestand vor­lie­gen­der Adres­sen zu nutzen.Vom wahl­lo­sen Impor­tie­ren kann ich aber nur abra­ten. Nicht nur ist der Ärger mit den Emp­fän­gern abseh­bar, auch Mailchimp selbst schiebt dem in der Regel einen Rie­gel vor. Mailchimp hat ein extrem leis­tungs­fä­hi­ges Sys­tem namens Omni­vore, dass bereits im Vor­feld poten­ti­elle Pro­bleme mit Adress­lis­ten erken­nen kann und in die­sem Fall den Lis­ten­im­port abbricht oder den News­let­ter-Ver­sand ver­hin­dert.

Impor­tie­ren Sie also nur sol­che Adres­sen, bei denen Sie die Zustim­mung expli­zit oder impli­zit haben und die nicht ver­al­tet sind. Als Faust­re­gel sind Adres­sen akti­ver Kun­den oder Part­ner, die in den letz­ten 6–9 Mona­ten zuletzt von Ihnen eine Mail erhal­ten haben, meist unkri­tisch. Ältere (inak­tive) Adres­sen soll­ten Sie nicht impor­tie­ren.

Gar­bage in, gar­bage out

Vor dem Import emp­fiehlt es sich, die Adres­sen noch­mal manu­ell zu prü­fen. Bewährt hat sich das Anle­gen einer Excel-Tabelle, in der alle Adres­sen und even­tu­elle Zusatz­in­for­ma­tio­nen ste­hen. Über die Sor­tier­funk­tion kön­nen Sie die Adres­sen dann nach ver­schie­de­nen Kri­te­rien sor­tie­ren. Das mensch­li­che Gehirn leis­tet Erstaun­li­ches bei der Mus­ter­er­ken­nung. Schon das blosse Über­flie­gen einer sor­tier­ten Adress­spalte lässt Unstim­mig­kei­ten meist schon klar erken­nen.

Über die „Suchen“ Funk­tion kön­nen Sie dann auf unzu­läs­sige Zei­chen wie Komma, Semi­ko­lon oder Leer­zei­chen prü­fen. Ein Suchen+Ersetzen über diese Zei­chen behebt die meis­ten Pro­bleme.

Check­liste Mailchimp Adress­im­port

  • Nur aktu­elle Adres­sen mit expliziter/implizierter Zustim­mung impor­tie­ren
  • Adres­sen vor­her manu­ell berei­ni­gen
  • Mailchimp-Import­mail genau lesen und die Adres­sen in den Anhän­gen kor­ri­gie­ren